Dezember 2016 |
161215 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Mannheimer MVV Energie sieht sich mit dem zielstrebigen Ausbau des Erneuerbare-Energien-Geschäfts auf gutem Wege. Vor allem die vor zwei Jahren erfolgte Übernahme der Windpark-Projektentwickler Juwi (141015) und Windwärts (140907) wirkt sich nun positiv in der Bilanz aus. Juwi habe sich zu einem wertvollen Bestandteil der MVV Energie entwickelt und gemeinsam mit dem neuen Konzernunternehmen Windwärts Energie das Geschäftsmodell der Unternehmensgruppe vervollständigt, erklärte der MVV-Vorstandsvorsitzende Georg Müller am 13. Dezember auf der Bilanz-Pressekonferenz seines Unternehmens in Frankfurt. Insgesamt habe man "eine Trendumkehr erreicht und unsere Ergebnisdelle überwunden". Dabei sei das energiewirtschaftliche Umfeld keineswegs günstiger geworden, sondern werde durch nochmals gesunkene Strompreise an den Großhandelsmärkten und niedrigere Erzeugungsmargen geprägt.
Im Geschäftsjahr 2016, das am 30. September endete, konnte die MVV Energie das operative Ergebnis um 22 Prozent von 175 auf 213 Millionen Euro steigern. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr von 3,4 auf 4,1 Milliarden Euro und lag damit um 19 Prozent über dem Vorjahr. Der Gewinn, d.h. der bereinigte Jahresüberschuß nach Fremdanteilen, stieg im Vorjahresvergleich um 20 auf 95 Millionen Euro. Das entspricht einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,45 Euro gegenüber 1,14 Euro im Vorjahr. Durch neue Beteiligungen und Anlagen – im wesentlichen handelt es sich dabei um die Konsolidierung von Juwi – ist auch der Personalbestand gestiegen: Mit 6.174 Mitarbeitern beschäftigte die Unternehmensgruppe Ende September 2016 fast 900 Personen mehr als zwölf Monate zuvor.
Mit Gesamtkosten von rund 250 Millionen Euro wird die neue thermische Abfallverwertungsanlage im englischen Plymouth die bisher größte Einzelinvestition in der Geschichte der MVV. Daneben gingen im abgelaufenen Jahr ein Biomassekraftwerk in Ridham Dock südöstlich von London, neue Windparks im baden-württembergischen Freudenberg und im oberfränkischen Hain sowie eine Biomethananlage in Barby (Sachsen-Anhalt) offiziell in Betrieb.
Der seit 1999 teilprivatisierte Kommunalkonzern (990211) gehört noch zu 50,1 Prozent der Stadt Mannheim. Weitere Großaktionäre sind Energie Baden-Württemberg (22,5 Prozent), RheinEnergie (16,3 Prozent) und Engie (6,3 Prozent). Der Streubesitz, der 2008 noch 18,5 Prozent betrug, ging inzwischen auf 4,8 Prozent zurück.