Juli 2016 |
160710 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Errichtung von Offshore-Windparks wurde bisher über Netzanbindungszusagen gesteuert. Zuletzt durfte die Bundesnetzagentur bis 2020 aber nur noch maximal 7,7 Gigawatt Offshore-Kapazität für Nord- und Ostsee vergeben (150501). Diese Kapazität ist bereits restlos ausgeschöpft (160105). Die vom neuen EEG 2017 verfügte Umstellung der Offshore-Förderung auf Ausschreibungen (160702), bei der künftig der Staat auch die Projektentwicklung übernimmt (160102), wird deshalb erst ab 2021 greifen (160702). |
Ende Juni 2016 gab es vor der deutschen Küste insgesamt 835 Windkraftanlagen, die mit einer Nennleistung von insgesamt 3.552 Megawatt (MW) ins Höchstspannungsnetz einspeisen. Weitere 45 Anlagen waren fertig installiert, aber noch nicht ans Netz angeschlossen. Dies teilte der Bundesverband Windenergie (BWE) am 19. Juli mit. Er stützte sich dabei Zahlen, die von der Deutschen Windguard im Auftrag der Windenergiebranche zusammengestellt wurden.
Die in der deutschen Nord- und Ostsee installierte Leistung entspricht damit derjenigen von drei Kernkraftwerken des Typs Biblis A. Allerdings können beide Leistungsgrößen nur bedingt verglichen werden, da bei Windkraftanlagen die Stromerzeugung von der Windstärke abhängt und ihre Nennleistung nur unter günstigen Bedingungen voll ausgenutzt wird.
Im ersten Halbjahr 2016 gingen 43 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 258 MW neu ans Netz. Weitere 52 Anlagen mit 352 MW wurden fertiggestellt, aber noch nicht ans Netz angeschlossen. In beiden Fällen handelt es sich um den weiteren Ausbau der Windparks Gode Wind 1 und 2 in der Nordsee, die der dänische Energiekonzern Dong noch in diesem Jahr komplett in Betrieb nehmen will (151007). Sie werden mit 97 Turbinen des Typs SWT-6.0-154 (Siemens) ausgerüstet, die eine Nennleistung von 582 MW erbringen. Die Anzahl der voll in Betrieb befindlichen Windparks vor der deutschen Küste (151007) wird sich damit auf vierzehn erhöhen.
Fortschritte gab es außerdem bei der Umsetzung der Projekte Veja Mate mit 402 MW (140905) und Nordergründe (150807), für die bisher nur die Investitionsentscheidung gefallen war. Sie befinden sich nunmehr im Bau. Hinzu traf der Energiekonzern Dong die bislang noch ausstehende Investitionsentscheidung für Riffgrund 2 mit 448 MW (151007).