Juni 2015

150617

ENERGIE-CHRONIK


Personalia

Andreas Kuhlmann (47) wird zum 1. Juli neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Er tritt die Nachfolge von Stephan Kohler (63) an, der bereits Ende 2014 den Chefposten abgab, nachdem der Bundesrechnungshof erneut seine Geschäftsführung kritisiert hatte. Der Hauptvorwurf gegen Kohler bestand darin, daß er sich und etwa der Hälfte der 150 hauptamtlichen Dena-Mitarbeiter zu überhöhten Gehältern verhalf und dies trotz wiederholter Beanstandung nicht abgestellt hat (141106).

Kuhlmann kommt vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Dort leitete er bisher den Geschäftsbereich Strategie und Politik mit den Abteilungen Politik und Volkswirtschaft (100516). Zuvor war der Diplom-Physiker als Referent und Büroleiter im Europaparlament, im Bundestag und im Bundesministerium für Arbeit und Soziales tätig.

Die freigewordene Stelle beim BDEW übernimmt der Jurist Tilman Schwencke (44), der wie Kuhlmann SPD-Mitglied ist und nach Angaben des Verbands über "umfangreiche Management-Erfahrung in Unternehmen der europäischen Windindustrie" verfügt. Zuvor war Schwencke Referent und Büroleiter im Europäischen Parlament.

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Rainer Brüderle (70), ehemaliger Bundeswirtschaftsminister, wurde am 23. Juni Vorsitzender des neu gegründeten Arbeitgeberverbands für die private Pflegewirtschaft, der die Interessen von rund 9000 Pflegeheimen und Betreibern ambulanter Pflegedienste vertritt. Außerdem amtiert er seit März als Vorstandsvorsitzender des Bundes der Steuerzahler Rheinland-Pfalz.

Der FDP-Politiker durfte nach dem Wahlsieg der schwarz-gelben Koalition Ende 2009 das Bundeswirtschaftsministerium übernehmen, das seiner Partei neben vier anderen Ressorts zustand (091009). Er mußte es dann aber vorzeitig wieder abgeben, weil die FDP die Strahlkraft des Amtes ihrem neuen Vorsitzenden Philipp Rösler zukommen lassen wollte und der abgehalfterte Parteichef Guido Westerwelle nicht bereit war, auf das ähnlich prestigeträchtige Außenministerium zu verzichten (110514). Ersatzweise durfte Brüderle FDP-Fraktionsvorsitzende werden. Mit ihrem desaströsen Bundestagswahlergebnis vom September 2013 wurde die FDP dann nicht nur sämtliche Ministerposten los, sondern flog auch aus dem Bundestag.