April 2015

150405

ENERGIE-CHRONIK


Erste Ausschreibung für PV-Anlagen vierfach überzeichnet

In der ersten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen, die am 15. April 2015 endete (150101), gingen insgesamt 170 Gebote ein. Wie die Bundesnetzagentur am 29. April mitteilte, wurde das Ausschreibungsvolumen von 150 MW mehr als vierfach überzeichnet. Den Zuschlag erhielten 25 Gebote mit insgesamt 157 MW. Dabei konnte sich ein einziges Unternehmen – das von der Bundesnetzagentur nicht namentlich genannt wurde – einen Anteil von 40 Prozent sichern. Außerdem gehören weitere der erfolgreichen Bieter einem gemeinsamen Unternehmen.

Nur sieben Angebote wurden von natürlichen Personen abgegeben. Von diesen war aber keines erfolgreich. 37 Gebote wurden von vornherein ausgeschlossen, weil sie die Teilnahmevoraussetzungen nicht erfüllten. Zum Beispiel gingen Zahlungen nicht rechtzeitig ein oder es fehlten Unterlagen wie ein beschlossener Bebauungsplan, ein amtlicher Auszug aus dem Liegenschaftskataster oder eine Vollmachtsurkunde.

Zumindest diese Ausschreibungsrunde kommt teuerer als das übliche Verfahren

Im Durchschnitt haben die erfolgreichen Gebote einen Umfang von 6,3 MW und beanspruchen eine Förderung in Höhe von 9,17 Cent pro Kilowattstunde. Dieser Wert liegt nur leicht über der aktuellen Marktprämie für Freiflächenanlagen, die ab 1. Mai 9,00 Cent/kWh beträgt. Da die Anlagen aber erst binnen zwei Jahren realisiert werden müssen, ist bis dahin mit einem weiteren Absinken der PV-Förderung zu rechnen. Zusätzliche Kosten können ferner entstehen, wenn erfolgreiche Bieter die von der Bundesnetzagentur geforderte Zweitsicherheit nicht stellen und deshalb im Nachrückverfahren ein weniger günstiger Bieter den Zuschlag erhält. Zumindest diese erste Ausschreibungsrunde dürfte deshalb doch deutlich teurer werden als die übliche Art der Förderung.

Die Bundesnetzagentur hob dagegen hervor, daß der Durchschnitt von 9,17 Cent/kWh deutlich unter dem Höchstwert dieser Ausschreibungsrunde gelegen habe, der 11,29 Cent/kWh betrug. Die Vielzahl der eingegangenen Angebote sei "ein Zeugnis des intensiven Wettbewerbs um Förderberechtigungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen".

Die Bundesnetzagentur wird in diesem Jahr zwei weitere Ausschreibungsrunden durchführen. Nächster Termin, bis zu dem die Gebote bei der Behörde eingegangen sein müssen, ist der 1. August 2015. Solche Gebote, die in der ersten Ausschreibungsrunde keinen Zuschlag erhalten haben, können in den nächsten Runden wieder mitbieten.

Insgesamt wird in diesem Jahr ein Volumen von 500 Megawatt ausgeschrieben. Es verbleiben also noch 350 Megawatt für die beiden anderen Ausschreibungsrunden. 2016 wird dann die Ausschreibungsmenge auf 400 Megawatt und 2017 auf 300 Megawatt reduziert.

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