März 2015

150314

ENERGIE-CHRONIK


Areva und Gamesa bauen gemeinsam Offshore-Anlagen

Der französische Areva-Konzern und der spanische Windkraftanlagenhersteller Gamesa haben am 9. März die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens zum Bau von Offshore-Windkraftanlagen abgeschlossen. Das Projekt war bereits im Juli 2014 rechtsverbindlich vereinbart worden, bedurfte aber unter anderem noch der Zustimmung der französischen Regierung und der europäischen Wettbewerbsbehörde. Das neue Unternehmen mit dem Namen "Adwen" gehört beiden Konzernen jeweils zur Hälfte. Es übernimmt deren bisherige Offshore-Aktivitäten komplett, womit es sich die Areva Wind, die aus der 2007 erfolgten Übernahme des Offshore-Spezialisten Multibrid durch den französischen Atomkonzern entstand (070910, 100614), praktisch einverleibt. Gamesa machte dagegen bisher sein Hauptgeschäft mit landgestützten Windkraftanlagen.

Bis 2020 soll in Europa ein Fünftel des Marktes erobert werden

Das Gemeinschaftsunternehmen Adwen beschäftigt 700 Mitarbeiter. Es verfügt den Angaben zufolge bereits über ein Auftragspolster von 2,8 Gigawatt und will bis 2020 einen Marktanteil von zwanzig Prozent am europäischen Offshore-Markt erreichen. Die von Areva eingebrachten Geschäftsanteile wurden in den Verhandlungen mit 280 Millionen Euro bewertet, die von Gamesa mit 195 Millionen Euro.

Nach Angaben des einstigen "Deutschen Windenergie-Instituts" - das vor drei Jahren vom Land Niedersachsen an das US-amerikanische Zertifizierungsunternehmen Underwriters Laboratories (UL) verkauft wurde und seitdem nur noch unter dem Kürzel DEWI firmiert – erreichte Areva Wind im vergangenen Jahr einen Anteil von 35,8 Prozent an der gesamten Offshore-Kapazität von 1.437 MW, die in Deutschland neu installiert wurde. Der Rest entfiel auf Siemens (43,6 Prozent) und Senvion (20,5 Prozent). Bei landgestützten Anlagen spielten weder der Offshore-Spezialist Areva noch Gamesa eine Rolle, obwohl letztere in beiden Bereichen tätig und seit 2003 am deutschen Markt vertreten ist. Die Gamesa berichtete allerdings am 6. März, daß sie von dem kommunalen Energieversorger DEW 21 (Dortmund) den Auftrag für die Errichtung eines Windparks in Niedersachsen erhalten habe, der die Errichtung von sechs Windkraftanlagen des Typs G97 mit einer Nennleistung von jeweils 2 MW vorsieht.

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