August 2014

140813

ENERGIE-CHRONIK


RWE will weitere Kraftwerke stillegen

Der RWE-Konzern will in Deutschland weitere Kraftwerke stillegen. Zur vorläufigen oder saisonalen Stillegung angemeldet waren bisher sechs Blöcke an den Standorten Stockum (Gersteinwerk) und Lingen (Emsland) mit einer Leistung von insgesamt 2650 MW. Dabei handelte es sich durchweg um erdgasbefeuerte Anlagen. Nun kommen drei ältere Kohle-Blöcke mit insgesamt 1000 MW hinzu. Voraussichtlich wird die Bundesnetzagentur auch gegen diese Stillegungen keine netztechnischen Bedenken haben.

In Hürth, Hamm und Werne gehen 180 Arbeitsplätze verloren

Wie RWE am 14. August mitteilte, sollen im Braunkohlenkraftwerk Goldenbergwerk in Hürth im kommenden Jahr 110 MW vom Netz genommen werden. Anfang 2016 folgen 285 MW im Block C des Steinkohlenkraftwerks Westfalen in Hamm. Ferner wird erwogen, den mit Steinkohle befeuerten Teil von Block K im Gersteinwerk in Werne mit 610 MW im ersten Quartal 2017 stillzulegen und nur noch die Gasturbine dieses Kombi-Blocks (110 MW) weiter zu betreiben, weil dann eine umfangreiche Revision anstünde, die sich bei den derzeitigen Verhältnissen am Strommarkt nicht mehr lohnt. Der Personalbestand an den drei Standorten wird sich dadurch voraussichtlich von heute insgesamt rund 640 auf 460 Mitarbeiter verringern.

Europaweit stehen 14.000 MW auf der Streichliste

Ferner will RWE zum Ende dieses Jahres Bezugsverträge in der Größenordnung von 470 MW auslaufen lassen. Das gesamte Kraftwerksportfolio und die Bezugsverträge sollen auch weiterhin kontinuierlich überprüft werden. Insgesamt strebt die Tochter RWE Generation SE, die seit Anfang 2013 das gesamte Kraftwerksgeschäft des Konzerns umfaßt (120812), eine Verringerung ihrer Kapazitäten in Deutschland und den Niederlanden um rund 9.000 MW an. In Großbritannien soll die Erzeugungskapazität bis Ende März 2015 um rund 5.000 MW zurückgehen. Zusammen entspricht dies ungefähr einem Drittel der Gesamtkapazität, über die RWE Generation in Europa verfügt.

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