April 2014 |
140414 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die umstrittene Erweiterung des Braunkohle-Tagebaues Welzow-Süd (130903) ist praktisch genehmigt. Wie der Vattenfall-Konzern am 28. April mitteilte, gab an diesem Tag der Braunkohlenausschuß des Landes Brandenburg grünes Licht für die Abbaggerung von weiteren 200 Millionen Tonnen Braunkohle. Auf Grundlage dieser Empfehlung werde nun die Landesregierung abschließend entscheiden.
Vattenfall benötigt die Erweiterung angeblich, um die Brennstoffversorgung des Kraftwerks Schwarze Pumpe (980609) bis zum Ende der voraussichtlichen Laufzeit der beiden 800-MW-Blöcke im Jahre 2042 zu sichern. Dabei kann von einer derart langfristigen Perspektive für die Braunkohleverstromung in Deutschland inzwischen nicht mehr die Rede sein. Vor einem Dreivierteljahr hatte der Vattenfall-Konzern sogar angekündigt, daß er den Rückzug aus Deutschland erwäge (130701).
Die Grünen-Fraktion im Brandenburger Landtag kritisierte die Entscheidung des Braunkohlenausschusses: Sie sei "aus der Zeit gefallen und beschämend". Während die Bundesregierung schärfere CO2-Vorgaben ankündige, Vattenfall bereits den Verkauf seines Braunkohlegeschäfts erwäge und Nordrhein-Westfalen nachträglich Abstriche am bereits genehmigten Tagebau Garzweiler II vornehme (140315), weigere sich Brandenburg, die Weichen in Richtung eines Ausstiegs aus der Braunkohle zu stellen. Zugleich werde damit ohne Not der Wert gesteigert, den Vattenfall bei einem Verkauf des Braunkohlegeschäfts erzielen könnte.