Februar 2013

130203

ENERGIE-CHRONIK


 

 

Die Obergrenze des gesetzlich vorgesehenen "Korridors" für den Zubau an PV-Kapazität lag im vergangenen Jahr bei etwa 29.300 MW. Sie wurde mit 32.389 MW erneut deutlich überschritten.

Neuer Zubau-Rekord bei Photovoltaik – Vergütungen sinken deshalb stärker

Der Zubau bei Photovoltaik hat sich 2012 nur prozentual etwas abgeschwächt. In absoluten Zahlen wurde mit einer neu installierten Nennleistung von insgesamt 7,6 Gigawatt (GW) das Vorjahresergebnis von 7,5 GW sogar leicht übertroffen und ein neuer Zubau-Rekord erreicht. Die Einspeisungsvergütungen werden deshalb aufgrund der neuen gesetzlichen Regelung (120602) zusätzlich zur normalen Degression gekürzt. Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, ergibt sich so für die Monate Februar bis April eine Absenkung um jeweils 2,2 Prozent.

Berechnungsgrundlage ist die von Juli bis Dezember 2012 installierte Nennleistung, die insgesamt 3.205.115 Kilowatt bzw. 3.205 Megawatt (MW) betrug. Im September war der Zubau mit 978.000 Kilowatt am höchsten, um dann bis Dezember auf 330.102 Kilowatt abzusinken. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet ergäben sich 6.410.230 Kilowatt oder 6.410 Megawatt (MW). Der jährliche Zubau-Korridor sieht indessen nur eine Bandbreite zwischen 2.500 und 3.500 MW vor, bei deren Verlassen sich die normale Degression entweder verringert oder erhöht. Die Obergrenze wurde somit um 2.910 MW überschritten. Gemäß § 20b EEG erhöht sich deshalb die normale Degression von monatlich 1 Prozent um 1,2 Prozentpunkte, was 2,2 Prozent ergibt. Bei Überschreitung um mehr als 3.000 MW wären 1,5 Prozentpunkte hinzugekommen.

Ob sich die Abschwächung des Zubaues weiterhin so fortsetzt, daß sie im Rahmen des Korridors bleibt oder diesen sogar nach unten verläßt, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen. Auf die Gesamtkosten der Photovoltaik-Förderung hat das keinen allzu großen Einfluß mehr, denn bei Erreichen einer installierten Nennleistung von 52.000 MW soll nach der neuen gesetzlichen Regelung die Förderung ganz entfallen. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung bei ihrem "Vorschlag zur Dämpfung der Kosten des Ausbaues erneuerbarer Energien" (130202) die Photovoltaik auch weitgehend ausgeklammert.

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