April 2011

110414

ENERGIE-CHRONIK


Akku von DBM Energy besteht Sicherheits- und Leistungstest

Die Akku-Technologie der Berliner Firma DBM Energy, mit der im Oktober 2010 ein Elektroauto die 600 Kilometer lange Strecke von München nach Berlin ohne Aufladen bewältigt und einen neuen Weltrekord aufgestellt hat (110109), wurde inzwischen von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) auf ihre Sicherheit getestet und auf einem Rollenprüfstand der DEKRA erneut auf ihre Leistungsfähigkeit untersucht. Wie DBM Energy am 1. April mitteilte, verliefen beide Tests erfolgreich.

Beim Leistungstest auf dem DEKRA-Rollenprüfstand erzielte das neu aufgebaute Elektrofahrzeug mit 62,928 kWh Batteriekapazität eine Reichweite von 454,82 Kilometern.
Pressefoto DBM Energy

Die Untersuchungen der BAM an den Einzelzellen belegen demnach, daß der bei der Demonstrationsfahrt am 26. Oktober 2010 eingesetzte Lithium-Metall-Polymer-Akku vom Typ "Kolibri" die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllt. Geprüft wurde das Verhalten der Zellen bei extremen Klima- und Luftdruckschwankungen, elektrischen Kurzschlüssen, Überladung oder Falschpolung sowie bei starken mechanischen Einflüssen wie Schwingungen, Stoß und Aufprall.

Die Zellen hätten allen Anforderungen des UN-Prüfhandbuchs zur Beförderung gefährlicher Güter entsprochen. Beispielsweise seien sie bei den entsprechenden Tests nicht undicht geworden, hätten sich nicht über 170 Grad Celsius erwärmt, sich nicht zerlegt oder entzündet und die Spannung zu mehr als 90 Prozent gehalten. Zusätzlich habe man die Zellen noch auf Brandgefährlichkeit untersucht. Bei der Unterfeuerung hätten sie sich als explosionssicher und nicht brandbeschleunigend herausgestellt.

"Die getesteten Kolibri-Zellen zeichnen sich durch ein hohes Maß an technischer Sicherheit aus", zitierte DBM Energy den BAM-Experten Prof. Schröder. "Insgesamt kann man einschätzen, dass die Kolibri-Zellen die Sicherheitserfordernisse, die an eine solche Technologie zu stellen sind, voll erfüllen."

Audi fuhr mit 63 Kilowattstunden Batterie-Kapazität 454 Kilometer weit

Ergänzend zu den Sicherheitstests der BAM führte die DEKRA einen unabhängigen Reichweitentest durch. Als Fahrzeug diente, wie bei der Rekordfahrt im Oktober, ein auf Elektroantrieb umgerüsteter Audi A2 (das Originalfahrzeug ist inzwischen bei einem Brand zerstört worden). Die Batteriekapazität betrug jedoch nur 62,928 Kilowattstunden (kWh) gegenüber 98,8 kWh bei der Rekordfahrt. Dies wurde für ausreichend gehalten, um dem Fahrzeug mit einer Akkuladung zu einer Reichweite von 300 Kilometer zu verhelfen. Dieses Ziel strebt nämlich die Nationale Plattform Elektromobilität bis 2015 an. Grundlage für die Reichweitenermittlung des Batteriesystems war die gesetzlich gültige ECE-R 101 Regelung zur Messung der elektrischen Reichweite mit Elektroantrieb betriebener Fahrzeuge.

Wie der DEKRA-Test zeigte, wird dieses Reichweiten-Ziel bereits jetzt von der "Kolibri"-Technologie übertroffen. Trotz der geringeren Batteriekapazität schaffte das neu aufgebaute Elektrofahrzeug auf dem Rollenprüfstand nach ECE-R 101 eine Reichweite von 454,82 Kilometer. Der dabei ermittelte Wirkungsgrad der Batterie lag bei 97 Prozent. Umgelegt auf die Batteriekapazität von 98,8 kWh, die im Oktober dem Rekordfahrzeug zur Verfügung stand, entspricht dies einer Laufleistung von 714 km.

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