April 2010 |
100412 |
ENERGIE-CHRONIK |
RWE nahm am 14. April in Lingen ein neues GuD-Kraftwerk offiziell in Betrieb. Es hat eine Leistung von 887 Megawatt und einen Nettowirkungsgrad von 59,2 Prozent. Die Abgase der beiden Gasturbinen werden über zwei Abhitzekessel einer gemeinsamen Dampfturbine zugeführt. Wahlweise können bis zu 100 Tonnen Prozeßdampf ausgekoppelt werden. Die Anlage ist außerdem mit einem Erdgasröhrenspeicher versehen. Den Auftrag zur Errichtung hatte Alstom erhalten (050911). Wegen Qualitätsproblemen mit ägyptischem Stahl verzögerte sich die Fertigstellung um zehn Monate. Die Gesamtkosten werden mit 500 Millionen Euro beziffert.
Zusammen mit dem seit 1988 in Betrieb befindlichen Kernkraftwerk Emsland (1328
MW) und zwei älteren GuD-Blöcken, deren Turbinen erneuert wurden (jeweils
410 MW) verfügt RWE Power damit am Standort Lingen über eine Leistung von
3100 MW. RWE-Chef Jürgen Großmann nutzte die Eröffnungsfeier, um die
konventionellen Kraftwerke als harmonische Ergänzung der erneuerbaren Energien
zu preisen: "Die erneuerbaren Energien sind leistungsfähig, schwanken aber
stark und haben hohe Gestehungskosten. Sie brauchen daher flexible und wirtschaftliche
Verbündete. Gas, aber auch Kohle und Kernenergie sind eine notwendige Ergänzung
von Wind und Sonne."