Januar 2010

100116

ENERGIE-CHRONIK


Aus Vattenfall Transmission wurde "50Hertz Transmission"

Nach E.ON und RWE hat nun auch Vattenfall seinen Übertragungsnetzbetreiber umbenannt: Aus der bisherigen Vattenfall Europe Transmission GmbH wurde zum Jahreswechsel die "50Hertz Transmission GmbH". Die Tochter Vattenfall Europe Baltic Offshore Grid, die sich um den Anschluß von Offshore-Windparks kümmert, heißt jetzt "50Hertz Offshore GmbH".

Die Namensänderung wurde bereits im Herbst beschlossen, als begleitende Maßnahme zum damals geplanten Verkauf des Übertragungsnetzbetreibers an ein Konsortium aus Deutscher Bank, Allianz und Goldman Sachs für 500 Millionen Euro. Vattenfall machte dann aber einen Rückzieher, nachdem es E.ON gelungen war, seinen in "Transpower" umbenannten Übertragungsnetzbetreiber für den doppelten Preis zu verkaufen (091101). Presseberichten zufolge verhandelt der Konzern inzwischen mit dem belgischen Netzbetreiber Elia, der bereit sein soll, deutlich mehr als 500 Millionen Euro zu zahlen.

Keine Verkaufsabsichten haben bisher RWE und EnBW. Dennoch hat auch RWE die frühere RWE Transportnetz GmbH vor kurzem in "Amprion" umbenannt (091005). Nur die EnBW Transportnetze GmbH trägt noch ihren früheren Namen.

RWE will weiterhin Systemführer einer bundeseinheitlichen Regelzone werden

RWE will sein Transportnetz nicht nur behalten, sondern künftig auch Systemführer einer bundesweit einheitlichen Regelzoge werden. Schon im Juli 2008 machte Konzernchef Großmann einen entsprechenden Vorschlag, der aber bei den drei anderen Energiekonzernen auf Ablehnung stieß (080702). Nun unternahm der kaufmännische Geschäftsführer der RWE-Tochter Amprion, Hans-Jürgen Brick, einen weiteren Vorstoß: Gegenüber der "Financial Times Deutschland" (18.1.) plädierte er für die Zusammenfassung aller vier deutschen Regelzonen unter Regie der RWE-Tochter, die schon bisher den deutschen Regelblock – bestehend aus den vier Regelzonen – gegenüber den Regelblöcken der Nachbarländer koordiniert.

Die Zusammenlegung der Regelzonen könne unabhängig von den Eigentumsverhältnissen erfolgte, unterstrich der RWE-Manager. Es sprächen auch keine Sicherheitsbedenken gegen eine Vereinheitlichung. Der von E.ON verursachte große Stromausfall am 4. November 2006 (061101) habe gezeigt, "daß die Regelzonen nicht mehr als technische Sicherheitszellen funktionieren".

Links (intern)