März 2008 |
080310 |
ENERGIE-CHRONIK |
Nach E.ON steigt nun auch RWE in den russischen Strommarkt ein. Wie der Konzern am 14. März mitteilte, will er mit der russischen Sintez-Gruppe ein Konsortium zur Beteiligung am Kraftwerksbetreiber TGK-2 gründen, wobei er mit 51 Prozent die Mehrheit hält. Die Sintez-Gruppe hatte am selben Tag den Zuschlag für 33,5 Prozent an TGK-2 erhalten. Insgesamt wird das Konsortium über 43 Prozent der Aktien verfügen.
Der Erzeuger TGK-2 deckt die Region nördlich und nordwestlich von Moskau ab. Er betreibt 16 Heizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von 2.600 MW und einer Wärmekapazität von 12.000 MW. Die Kraftwerke versorgen rund sieben Millionen Kunden mit Strom und Wärme. Im vergangenen Jahr erzielten sie mit rund 7000 Beschäftigten einen Umsatz von umgerechnet rund 600 Millionen Euro.
Der E.ON-Konzern hat sich bereits im Vorjahr in Rußland engagiert. Er erhielt den Zuschlag für die Übernahme des Kraftwerksbetreibers OKG-4 (070906) und beteiligte sich an dem Gemeinschaftsunternehmen E.ON-STS Energia (070506).
Der finnische Energiekonzern Fortum übernimmt den russischen Stromversorger TGK-10. Wie er am 29. Februar mitteilte, hat er bei einer Auktion vorläufig 63 bis 76 Prozent der Anteile erworben und strebt die völlige Übernahme zum Gesamtwert von 2,7 Milliarden Euro an. TGK-10 ist der größte Stromerzeuger in der Ural-Region mit einer Kapazität von 3000 Megawatt Elektrizität und 15 800 Megawatt Heizleistung.
Bei der Liberalisierung des russischen Strommarktes wurde der Monopolist UES in
regionale Kraftwerksgesellschaften vom Typ OGK und TGK aufgeteilt. Die OGKs sind fast
ausschließlich Stromproduzenten, während die TGKs auch Fernwärme erzeugen.