Februar 2008 |
080214 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die RWE Energy AG will ebenfalls neue Zählertechniken erproben. In einem ersten Schritt werden Schulen und andere öffentliche Gebäude in Mülheim an der Ruhr mit derzeit am Markt verfügbaren digitalen Zählern ausgestattet. Ab dem kommenden Jahr sollen dann bei insgesamt 100.000 Niederspannungskunden der Stadt neu entwickelte "intelligente" Zähler installiert werden, die beispielsweise die Einführung tageszeitabhängiger Tarife ermöglichen. Sie werden mit Schnittstellen versehen sein, über die der Netzbetreiber und der Kunde die Verbrauchsdaten abfragen können. Als Übertragungsweg will RWE sowohl das Internet als auch die "Powerline"-Technik erproben.
Die EnBW-Vertriebstochter Yello und der Vattenfall-Konzern haben bereits im Vorjahr ähnliche Projekte in Angriff genommen. Im Unterschied zum "Sparzähler" von Yello (071012) und zum "Profizähler" von Vattenfall (071113) spricht RWE Energy von einem "Smart Meter". Die konkrete Durchführung des Pilotprojekts, dessen Kosten mit zwanzig Millionen Euro veranschlagt werden, obliegt dem Netzbetreiber RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz.
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Die neue Zählertechnik nützt hauptsächlich den Netzbetreibern bzw. den Stromvertriebsfirmen, da sie die Ablesung vereinfacht, eine stärkere Differenzierung der Tarife ermöglicht und die Kundenbindung verstärkt. Sie ermöglicht zudem den Aufbau eines neuen Geschäftszweigs für die Ablesung und Übertragung von Daten, der neben dem Strom- auch den Gas- und Wasserverbrauch erfassen könnte.
Wie Yello und Vattenfall präsentierte RWE die geplante Umstellung der Zählertechnik als Beitrag zur Energieeffizienz, der den Kunden einen besseren Überblick über die Stromkosten und dadurch Einsparungen ermögliche. "RWE arbeitet daran, die Kostentransparenz für den Kunden zu erhöhen", erklärte Berthold Bonekamp, Vorstandsvorsitzender RWE Energy, bei der Vorstellung des Pilotprojekts am 19. Januar auf der "E-World 2008" in Essen. Die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) lobte das Projekt als Beitrag zu mehr "Verbrauchstransparenz in den Haushalten". Die Mülheimer Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld zeigte sich erfreut, "daß RWE Smart Metering als Beitrag in die Mülheimer Initiative für Klimaschutz einbringt".