Januar 2008

080116

ENERGIE-CHRONIK


Personalia

Werner Brinker (55) wurde vom Aufsichtsrats der EWE AG, Oldenburg, für weitere fünf Jahre als Vorstandsvorsitzender bestätigt. Seine jetzige Amtszeit endet im September 2008. Nun wird er seine Funktion bis September 2013 ausüben. Brinker studierte an der Technischen Universität Braunschweig Bauingenieurwesen und promovierte dort 1990. Seine berufliche Laufbahn begann er 1978 bei der EWE AG. Ab 1980 war er für den Gaseinkauf verantwortlich. 1988 übernahm er den Aufbau der Abteilung Abfallwirtschaft. 1992 erhielt er Prokura und 1998 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden berufen. Seit 2002 fungierte er zugleich als Präsident des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (020612) und wurde in dieser Eigenschaft einer der beiden Präsidenten des neu gegründeten Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (071015).

Joachim Wuermeling (47), bisher im Bundeswirtschaftsministerium als Staatssekretär für Energiefragen zuständig, wird Ende Januar in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Als Nachfolger ist der bisherige Ministerialdirektor Jochen Homann vorgesehen. Wuermeling gehört wie sein Dienstherr Michael Glos der CSU an. Von seinem Vorgänger Georg-Wilhelm Adamowitsch mit SPD-Parteibuch (060614) unterschied er sich außerdem durch größere Distanz zu den Energiekonzernen. "Unfähiger Minister feuert fähigen Staatssekretär" kommentierten Sprecher der Grünen den Vorgang und sprachen von einem "Stück aus dem Tollhaus". Anscheinend hat das Zerwürfnis mit Glos persönliche Gründe. Wuermeling ist übrigens nicht der "Sohn des früheren Bundesverkehrsministers", wie es in der "Frankfurter Allgemeinen" (22.1.) hieß, sondern ein Enkel des früheren Bundesfamilienministers Franz-Josef Wuermeling.

Utz Claassen (44), ehemaliger EnBW-Chef, braucht zumindest wegen der Fußball-Freikarten für die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) kein juristisches Nachspiel mehr zu befürchten. Wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe am 30. Januar mitteilte, hat sie ihre Ermittlungen zu diesem Vorwurf (061119) eingestellt. Eine konkrete Beteiligung des Ex-EnBW-Chefs Claassen an den Einladungen hätten die Ermittlungen nicht ergeben. Der Ministerin könne nicht widerlegt werden, daß sie irrtümlich davon ausging, die Einladung annehmen zu dürfen. Auch weitere Einladungen von Politikern und Amtsträgern in die Stadionloge der EnBW in den Jahren 2005 und 2006 bleiben laut Staatsanwaltschaft ohne strafrechtliche Folgen. Die Revision der Staatsanwaltschaft gegen den Freispruch Claassens durch das Landgericht Karlsruhe (071122) ist aber weiter anhängig.