November 2007

071114

ENERGIE-CHRONIK


RWE gründet Führungsgesellschaft für erneuerbare Energien

Der RWE-Konzern bündelt sein gesamtes Geschäft mit erneuerbaren Energien ab 1. Februar 2008 in einer neuen Führungsgesellschaft namens "RWE Innogy". Chef der Gesellschaft wird Fritz Vahrenholt. Wie der neue RWE-Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann am 21. November in Essen weiter mitteilte, will RWE künftig jährlich mindestens eine Milliarde Euro in den Ausbau der eneuerbaren Energien investieren.

Seit der Zerlegung der Harpen AG (051111) ist die regenerative Stromerzeugung des Konzerns unter dem Dach von RWE Power angesiedelt. Mit "RWE Innogy" läßt man den alten Namen der Führungsgesellschaft für das Energiegeschäft in Großbritannien wiederaufleben, die seit August 2004 als "RWE npower" firmiert (030604). Der Konzern hält damit an der im Jahre 2000 eingeführten Praxis fest, seinen Führungsgesellschaften englisch klingende Bezeichnungen zu verleihen (000810). Bei "Innogy" handelt es sich um einen Kunstnamen, den britische Werber für das Inlandsgeschäft der früheren National Power erfanden, bevor es von RWE gekauft wurde (020305). Angeblich entstand er aus der Zusammenziehung von "innovation" und "energy". Möglicherweise wollte man aber auch von Anklängen an "innocent" (unschuldig) oder "innocuous" (harmlos) profitieren.

"RWE Innogy" soll vor allem Windkraftanlagen errichten

Der künftige "RWE Innogy"-Chef Fritz Vahrenholt hatte erstmals Anfang der neunziger Jahre von sich reden gemacht, als er Hamburger Umweltsenator war (920411). Ende 1997 wurde er bei Shell für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig (971224). Seit 2001 war er Vorstandsvorsitzender des Windkraftanlagenherstellers Repower, der im Frühjahr nach einem Bieterwettbewerb mit dem französischen Energiekonzern Areva vom indischen Windkraftanlagenhersteller Suzlon übernommen wurde (070510).

"Unser Fokus liegt klar auf Windkraftprojekten im europäischen On- und Offshore-Bereich", umriß Vahrenholt den Schwerpunkt seiner künftigen Tätigkeit. RWE wolle aber auch in den Bereichen Wasserkraft und Biomasse wachsen. Ferner werde man sich mit Solar- und Geothermie sowie mit Wellen- und Gezeitenkraftwerken intensiv beschäftigen.

Windkraftanlagen betreibt RWE bisher vor allem in Großbritannien. Die Führungsgesellschaft RWE npower verfügt über eine Leistung von 267 MW, die sich aus 139 MW eigener Anlagen und 128 MW fest kontrahierter Erzeugungskapazität zusammensetzt. In Wales betreibt das Unternehmen acht Kilometer vor der Küste mit North Hoyle den ersten großen britischen Offshore-Windpark mit 60 Megawatt Leistung. Die nächsten Großprojekte sind Rhyl Flats und Gwynt y Môr. Der geplante Offshore-Windpark im walisischen Gwynt y Môr wäre mit 750 Megawatt einer der größten Windparks weltweit. 2005 erreichte RWE npower nach eigener Einschätzung einen Marktanteil von 20 Prozent bei der regenerativen Stromerzeugung in Großbritannien.

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