Mai 2007

070502

ENERGIE-CHRONIK


Auch 2006 hoher Überschuß an Emissionsberechtigungen

Auch 2006 verfügten Energiewirtschaft und Industrie in Deutschland über weitaus mehr Emissionsberechtigungen, als sie zur Abdeckung ihrer tatsächlichen CO2-Emissionen benötigten. Dies ergab die Auswertung der Ist-Emissionen des Emissionshandelssektors im Jahr 2006, die das Bundesumweltamt am 14. Mai veröffentlichte. Insgesamt lagen die Kohlendioxid-Emissionen 2006 wie schon im Vorjahr (060501) um mehr als 20 Millionen Tonnen unter der Menge an kostenlos ausgegebenen Emissionsberechtigungen.

Das Grundprinzip des Emissionshandels, durch Knappheit an Emissionsberechtigungen eine Reduzierung der CO2-Emissionen zu erreichen, konnte und kann somit in der ersten Zuteilungsperiode von 2005 bis 2007 überhaupt nicht funktionieren. Trotz des von Anfang an vorhandenen Überschusses war aber der Wert der Zertifikate an der Strombörse bis Mai 2006 auf 29,95 Euro pro Tonne CO2 geklettert und von den Stromversorgern als angeblich reale Kosten in die Preise einbezogen worden, was einen nochmaligen erheblichen Anstieg der Strompreise bewirkte und den Stromkonzernen Milliarden an "Windfall-Profits" einbrachte (060303). Erst der von der EU-Kommission europaweit festgestellte Überschuß an Zertifikaten beendete den Höhenflug des CO2-Indexes (060501) und ließ ihn ins Bodenlose abstürzen (070202).