Dezember 2006

061212

ENERGIE-CHRONIK


N-ERGIE verzichtet vorerst auf GuD-Projekt Dettelbach

Die Nürnberger N-ERGIE verzichtet vorerst auf das Projekt eines GuD-Kraftwerks in Dettelbach im Landkreis Kitzingen, das aus aus zwei 400-MW-Blöcken bestehen sollte. Wie der regionale Versorger am 19. Dezember mitteilte, hält er zum gegenwärtigen Zeitpunkt einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage nicht für möglich. Trotz einer europaweiten Ausschreibung im Sommer 2006 habe kein stabiler, langfristig belastbarer Erdgaslieferungsvertrag abgeschlossen werden können. Ein weiterer Grund für die vorläufige Einstellung des Projekts Dettelbach sei die von der EU-Kommission geforderte Streichung der 14-jährigen Befreiung neuer Kraftwerken von Emissionsminderungen (061104). Erschwerend komme hinzu, dass Umweltauflagen und die noch ungesicherte Trassenführung zum nächstmöglichen Einspeisepunkt in das Übertragungsnetz eine Fertigstellung des Kraftwerks noch vor 2012 in Frage stellen.

Die N-ERGIE wurde im Frühjahr 2000 von den Stadtwerken Nürnberg und der Thüga gegründet (000307) und gehört zu den zehn größten Endkunden-Versorgern Deutschland (040919). Seitdem sie im vergangenen Jahr das Heizkraftwerk in Nürnberg-Sandreuth von Kohlebefeuerung auf GuD-Technologie umstellte, konnte sie ihre bisherige Eigenstromerzeugung auf zehn Prozent des Bedarfs verdoppeln. Sie ist mit 25,2 Prozent am neuen Gemeinschaftskraftwerk Irsching V beteiligt, das Anfang 2009 mit einer Gesamtleistung von 800 Megawatt in Betrieb gehen soll. Die weiteren Gesellschafter sind E.ON Kraftwerke GmbH mit 59,2 Prozent und Mainova mit 15,6 Prozent (051110).