Dezember 2006 |
061204 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Transportnetzbetreiber Vattenfall Europe Transmission GmbH darf seine Netzentgelte im Jahr 2007 um "deutlich über zwanzig Prozent" erhöhen. Die Bundesnetzagentur revidierte damit ihre im Juni 2006 ergangene Entscheidung, mit der sie die von Vattenfall verlangten Entgelte bis Ende des Jahres um 11,7 Prozent gekürzt hatte (060601). Es handelte sich damals um die erste Strom-Netzentgeltgenehmigung, die nach § 23a EnWG von der Behörde erteilt worden war.
Die Bundesnetzagentur begründete die kräftige Erhöhung in dem kurzen Zeitraum von nur sechs Monaten mit den "Strompreissteigerungen der letzten Jahre, vor allem auch an der Strombörse EEX". Dadurch seien auch die Kosten für den Strom gestiegen, den die Netzbetreiber benötigen, um die mit jedem Stromtransport verbundenen Energieverluste abzudecken. Ferner werde zusätzliche Energie benötigt, "um die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz abzunehmenden und in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Strommengen - vor allem aus der Windkraft - strukturiert an die Stromlieferanten weitergeben zu können". Im Vergleich mit den von Vattenfall geltend gemachten Kosten seien die jetzt bewilligten Entgelte immerhin um gut zehn Prozent gekürzt worden. Die anderen Übertragungsnetzbetreiber hätten - anders als Vattenfall - ihre erste Netzentgeltgenehmigung von vornherein bis zum 31. Dezember 2007 beantragt. Die beschriebenen Effekte seien dort bereits berücksichtigt worden.
Insgesamt hat die Bundesnetzagentur inzwischen über 80 Prozent des beantragten
Kostenvolumens im Strombereich und rund 60 Prozent im Gasbereich überprüft
und entsprechende Entgeltgenehmigungen erteilt. Sie kürzte dabei die von den
Netzbetreibern beantragten Entgelte in Einzelfällen um bis zu zwanzig Prozent.
Allerdings ist solchen Prozentzahlen, die sich lediglich auf die beantragten Kosten
beziehen, nicht zu entnehmen, wieweit die geltenden Netzentgelte gekürzt oder
erhöht wurden. Die Bundesnetzagentur ist in dieser Hinsicht sehr sparsam mit
Angaben.