September 2006 |
060906 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Bundesnetzagentur hat zum 18. September die Netzentgelte der Vattenfall Europe Distribution Berlin GmbH (früher Bewag) und der Vattenfall Europe Distribution Hamburg GmbH (früher HEW) genehmigt und dabei um rund 15 Prozent niedriger angesetzt, als dies von den Unternehmen beantragt worden war. Dadurch verbilligt sich die Netznutzung für einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh in Berlin um rund 31 Euro und in Hamburg um rund 47 Euro.
In beiden Städten waren die jüngsten Tariferhöhungen von den Behörden mit der Auflage versehen worden, daß Vattenfall eine Senkung der Netzentgelte an die Tarifkunden weiterzugeben habe (060206, 060411). In Hamburg sinken deshalb ab 18. September die Strompreise um durchschnittlich 7,8 Prozent, wodurch die zum 1. Mai 2006 vorgenommene Tariferhöhung um 5,1 Prozent mehr als rückgängig gemacht wird. In Berlin verringern sich die Tarife um knapp fünf Prozent und erreichen so wieder annähernd den Stand vor der Erhöhung.
Außerdem genehmigte die Bundesnetzagentur zum 1. September die Netzentgelte der EnBW Regional AG, des Verteilnetzbetreibers der EnBW, und der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, eines Gemeinschaftsunternehmens der Mainova AG und der Stadtwerke Hanau. In beiden Fällen liegen die Kostenkürzungen bei rund 14 Prozent.
Ende des Monats folgten weitere Entgeltgenehmigungen für die E.ON Hanse AG, Quickborn (rund 11 Prozent Kostenkürzung) und die EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG, Ellwangen (rund 15 Prozent Kostenkürzung). Als erstes Stadtwerk erhielt die Stadtwerke Herne AG eine Entgeltgenehmigung, wobei die Bundesnetzagentur die geltend gemachten Kosten um gut 13 Prozent kürzte.
Im Vorgriff auf die erwartete Senkung der Netzentgelte "um eine niedrige zweistellige
Prozentzahl" hatte E.ON Hanse am 19. September angekündigt, den Strompreis
"bis Mitte 2007" nicht zu erhöhen. Dies geschehe im Einvernehmen mit
dem schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministerium. Eine Senkung des Strompreises
komme "wegen der stark gestiegenen Beschaffungskosten" nicht in Betracht.