März 2006 |
060312 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die MVV Energie und die ares Energie AG haben sich außergerichtlich über die Millionenforderungen des Berliner Unternehmens (050805) geeinigt. Zeitungsberichten zufolge wurde über die Kosten und sonstige Einzelheiten des Kompromisses Stillschweigen vereinbart. Im August 2005 hatte das Landgericht Berlin der ares Energie AG eine Summe von insgesamt rund 15 Millionen Euro zuerkannt. Außerdem waren vier weitere Prozesse um kleinere Millionenbeträge anhängig. (Mannh. Morgen, 8.3.)
Hauptgegenstand des Streits waren Verpflichtungen, die im Frühjahr 2001 die Stadtwerke Kiel beim Erwerb des Stromhandelsunternehmens ares-energie-direkt GmbH gegenüber der Verkäuferin ares Energie AG übernommen hatten (010504). Von insgesamt 60 Millionen Mark, die der Erwerb kostete, sollen nur 24 Millionen Mark auf den Kaufpreis entfallen sein, während der größere Teil dazu diente, die Schulden des Berliner Stromhändlers zu begleichen. Die Kieler Stadtwerke gehörten damals mehrheitlich dem US-Konzern TXU. Als dieser im November 2002 Insolvenz beantragte (021109), ging auch die ares-energie-direkt GmbH in Konkurs, die inzwischen eine direkte TXU-Tochter geworden war (021209). Im Mai 2004 kaufte die MVV Energie vom Insolvenzverwalter der TXU die Mehrheit an den Stadtwerken Kiel. Die ares Energie AG verlangte deshalb von ihr die Einlösung der Verpflichtungen, die mit dem Kauf der ares-energie-direkt GmbH verbunden waren. Zusätzlich klagte sie wegen Verletzung von Markenrechten, weil die Stadtwerke Kiel die Internet-Domain "aresstrom.de" und die Bildmarke "ares strom-direkt" angeblich vertragswidrig genutzt hätten. Diese Klage wurde indessen vom Landgericht Berlin zurückgewiesen. (Welt, 7.2.)