Februar 2006 |
060205 |
ENERGIE-CHRONIK |
Wie das Statistische Bundesamt am 9. Februar mitteilte, betrug nach den vorläufigen Berechnungen im Jahr 2004 der Durchschnittserlös (Grenzpreis) für Strom aus der Abgabe an Sondervertragskunden 6,72 Cent/Kilowattstunde. Das waren 7 Prozent mehr als im Vorjahr, aber noch immer 1,18 Cent weniger als der 1993 erzielte Höchstwert (siehe Grafik 1). Der niedrigste Durchschnittserlös bei der seit 1991 durchgeführten Erhebung wurde im Jahr 2000 mit 5,11 Cent/Kilowattstunde ermittelt.
Bei der Stromabgabe an alle "Letztverbraucher" - eine statistische Größe, die sowohl Sondervertragskunden als auch Tarifkunden umfaßt - beliefen sich die Erlöse 2004 im Durchschnitt auf 9,23 Cent je Kilowattstunde (kWh). Das waren 5,1 Prozent mehr als 2003. Der niedrigste Durchschnittserlös seit Beginn der Erhebung (1991) wurde im Jahr 2000 mit 7,43 Cent/Kilowattstunde registriert (001008) .
Bei den Tarifkunden erzielten die Versorger 2004 mit 14,01 Cent/Kilowattstunde
einen wesentlich höheren Durchschnittserlös als bei den Sondervertragskunden.
Gegenüber 2003 lag er um 2,9 Prozent höher. In diesen Zahlen ist allerdings
die Mehrwertsteuer von 16 Prozent noch nicht enthalten. Eine weitere indirekte Belastung
ergibt sich für Tarifkunden aus der Mehrwertsteuer, die von den Sondervertragskunden
über die Preise an die Endverbraucher weitergereicht wird.
Insgesamt gaben die Stromversorger im Jahr 2004 an Letztverbraucher 481 Terawattstunden
ab, rund 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die privaten Haushalte hatten mit 138,4
Terawattstunden einen Anteil von 28,8 Prozent am Gesamtabsatz und stellten mit deutlich
über 80 Prozent die größte Gruppe unter den Tarifkunden. Hauptabnehmer
von Strom waren jedoch die Sondervertragskunden mit 315,2 Terawattstunden (siehe Grafik
2).
Wie das Statistische Bundesamt bereits am 19. Dezember 2005 mitgeteilt hatte,
betrug im Jahr 2004 der Durchschnittserlös für Gaslieferungen an alle Letztverbraucher
2,82 Cent je Kilowattstunde. Im Vergleich zum Jahr 2003 blieb er konstant, seit 2000
ist er jedoch um 28 Prozent gestiegen. Im Jahr 2001 erreichte er mit 2,86 Cent/Kilowattstunde
den bislang höchsten Wert.
Die statistischen Durchschnittserlöse für die Abgabe von Strom und Gas werden
ohne Mehrwertsteuer und ohne rückwirkende Stromsteuerrückerstattungen ausgewiesen,
enthalten jedoch die Netznutzungsentgelte, die Stromsteuer, die Konzessionsabgaben
sowie Ausgleichsabgaben nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz.
Sie dienen zugleich der Errechnung des sogenannten Grenzpreises, bei dessen Unterschreitung
die Konzessionsabgabe für die Belieferung von Sondervertragskunden entfällt.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)
Während 1991 die Gigawattstunde Strom noch mehr als das fünffache der Gigawattstunde Gas kostete, verringerte sich dieser Abstand infolge sinkender Strompreise und eines bereits 1999 einsetzenden Preisanstiegs für Gas bis zum Jahr 2000 auf das Dreifache. Seitdem bewegen sich auch die Strompreise wieder nach oben. Da aber die Gaspreise ebenfalls kräftig anzogen, kostete die "Edelenergie" Strom im Jahr 2004 nur noch das 2,3-fache des fossilen Energieträgers Gas.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)