Dezember 2004

041207

ENERGIE-CHRONIK


Elsam und Dong fusionieren zu dänischem Energiekonzern

In Dänemark wollen der Stromkonzern Elsam und der Gaskonzern Dong zu einem neuen Energiekonzern fusionieren. Am 10. Dezember 2004 veröffentlichten die beiden Unternehmen eine gemeinsame Erklärung, wonach für das fusionierte Unternehmen eine neue Holding gegründet wird, die mehrheitlich dem dänischen Staat und zu mindestens 25 Prozent den gegenwärtigen Elsam-Aktionären gehören wird. Der Name des neuen Unternehmens und andere Einzelheiten müssen noch geklärt werden. Der Wert von Elsam wird mit 28 Milliarden DKK, der von Dong mit 21 Milliarden DKK veranschlagt, was 3,8 bzw. 2,8 Milliarden Euro entspricht.

Die Konzentration der dänischen Energiewirtschaft nimmt damit weiter zu. Erst vor einem Jahr hatte Elsam für 1,4 Milliarden Euro den bisherigen Branchenzweiten Nesa übernommen (031006). Der Konzentrationsprozeß wird von der Regierung unterstützt, die auf diese Weise den heimischen Energiemarkt vor starkem ausländischen Einfluß schützen möchte.

Elsam drohte Dong mit Übernahme durch Vattenfall

Noch im August hatte Elsam sich in Presseerklärungen gegen den Versuch einer "feindlichen Übernahme" durch Dong verwahrt. Mitte September wurde die Aufnahme von Fusionsgesprächen bekanntgegeben. Die Verhandlungen erwiesen sich jedoch als recht schwierig. Differenzen bestanden vor allem hinsichtlich des jeweiligen Unternehmenswerts. Am 8. Oktober gab Elsam ein Abkommen mit dem schwedischen Staatskonzern Vattenfall bekannt, der sich bereiterklärte, bei dem dänischen Stromversorger einzusteigen. Offenbar sollte damit Dong unter Druck gesetzt werden. Bei Verwirklichung der jetzt beschlossenen Fusion hat Vattenfall keine Chance mehr, Elsam zu übernehmen oder in anderer Weise auf dem dänischen Energiemarkt in stärkerer Weise präsent zu sein.

Zu den Beteiligungen des neuen dänischen Energiekonzerns würden auch die Stadtwerke Lübeck gehören, an denen Dong soeben 25,1 Prozent erworben hat (041111).