Oktober 2003 |
031006 |
ENERGIE-CHRONIK |
In Dänemark übernimmt der Stromkonzern Elsam für 1,4 Milliarden Euro den Branchenzweiten Nesa. Er wird dadurch künftig mehr als eine Million der insgesamt 5,4 Millionen Einwohner des Landes mit Strom versorgen. Am 21. Oktober stimmten auch die Elsam-Aktionäre der Übernahme zu. Beide Unternehmen sind stark kommunal geprägt. Die Mehrheitsbeteiligung von 78,5 Prozent an Nesa, die Elsam jetzt erwirbt, gehörte bisher den Gemeinden Kopenhagen und Gentofte. Daneben gibt es auf dem dänischen Markt, der erst in diesem Jahr vollständig liberalisiert wurde, rund hundert weitere kleinere und mittlere Energieversorger. Nach Ansicht von Branchenbeobachtern wird es durch die Fusion von Elsam und Nesa für ausländische Energiekonzerne schwieriger werden, in Dänemark Fuß zu fassen.
In Schweden erwirbt der E.ON-Konzern über seine Tochter Sydkraft weitere 36,3 Prozent am Stromversorger Graninge, die bisher von der Electricité de France (EDF) gehalten wurden. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen E.ON und EDF wurde bereits am 14. August unterzeichnet und am 30. Oktober von der EU-Kommission genehmigt. Die von E.ON bzw. Sydkraft gehaltene Beteiligung erhöht sich damit auf rund 73 Prozent. Der Kaufpreis beträgt rund 530 Millionen Euro. Nach schwedischem Börsenrecht ist im Anschluss an den Mehrheitserwerb den außenstehenden Graninge-Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot zu unterbreiten.
Für den Erwerb von Graninge sollen sich auch die skandinavischen Konkurrenten Fortum und Statkraft interessiert haben. Graninge gilt als viertgrößter Stromversorger Schwedens nach Vattenfall, Sydkraft und Birka (siehe 010403). Das Unternehmen versorgt 285.000 Kunden mit jährlich vier Terawattstunden Strom sowie 1,5 Terawattstunden Fernwärme. Es verfügt über eine Produktionskapazität von 826 MW, die größtenteils auf Wasserkraftwerken beruht. Das Versorgungsgebiet grenzt teilweise an das von Sydkraft, wovon sich E.ON Synergieeffekte verspricht.