Juni 2004

040612

ENERGIE-CHRONIK


Internationales Aktionsprogramm zur Förderung der Erneuerbaren Energien

In Bonn fand vom 1. bis 4. Juni 2004 eine Internationale Konferenz für Erneuerbare Energien statt, die den diesbezüglichen Forderungen des 2. UN-Umweltgipfels von Johannesburg (020905) mehr Nachdruck und neue Impulse verleihen sollte. Teilnehmer waren Minister und Regierungsvertreter aus 154 Ländern sowie Vertreter von internationalen Organisationen und Umweltverbänden. Die Konferenz verabschiedete ein politische Erklärung zugunsten des weiteren Ausbaues der Erneuerbaren Energien sowie ein Internationales Aktionsprogramm, in dessen Rahmen die teilnehmenden Länder ungefähr 165 Projekte zur Nutzung von Wind- und Wasserkraft, Sonnenstrahlung Biomasse und Erdwärme anmeldeten. Die Einhaltung dieser freiwilligen Verpflichtungen soll von der UN-Behörde für nachhaltige Entwicklung überprüft werden.

So will China den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugungskapazität bis 2010 auf zehn Prozent bzw. 60 Gigawatt (GW) erhöhen, wobei Wasserkraft (50 GW) mit Abstand die größte Rolle spielt, gefolgt von Biomasse (6 GW), Windkraft (4 GW) und Solarenergie (0,45 GW). Dagegen setzen die Philippinen vor allem auf Erdwärme und Windkraft, um den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2013 auf insgesamt 4,7 GW zu verdoppeln. Ägypten plant die Errichtung solarthermischer Kraftwerke. Die Bundesregierung, die Weltbank und der Finanzierungsfonds "Global Environment Facility" wollen zusätzliche Gelder zur Unterstützung solcher Projekte bereitstellen.

Die "renewables 2004" waren im September 2002 von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Johannesburg angekündigt worden. Als Veranstalter der Konferenz fungierte die Bundesregierung, vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Minister Jürgen Trittin (BMU) und Heidemarie Wieczorek-Zeul (BMZ) werteten die Konferenz als "vollen Erfolg". Die "Blockade von Johannesburg" sei nunmehr überwunden, meinte Trittin.