April 2004 |
040409 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat den Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg, der am 16. März "vorsorglich" abgeschaltet worden war (040312), am 4. April wieder in Betrieb genommen. Die Überprüfung ergab, daß es sich bei den fehlenden Sicherungsstiften an verschiedenen Pumpen nicht um einen sicherheitsrelevanten Mangel gehandelt hat. Die vorhandenen Verschraubungen hätten auch bei einem schweren Erdbeben ausgereicht, um die Motoren zu fixieren. Das Ereignis wurde deshalb von der Kategorie 1 in die Kategorie 0 der INES-Skala herabgestuft.
Aus Block 1, der am 24. April für die jährliche Revision abgeschaltet worden war, gelangten am folgenden Tag etwa 30 Kubikmeter leicht kontaminiertes Wasser in den Rhein. Hauptursache war die Fehlstellung eines Ventils. Nach Darstellung der EnBW bestand keine Gefahr: "Vorausgesetzt, man würde einen Liter dieses abgeleiteten Wassers trinken, entspräche das etwa der Dosis einer Röntgenaufnahme beim Zahnarzt." Die Menge der in den Rhein gelangten Radioaktivität habe "bei einem Viertelprozent des errechneten zulässigen Tageswerts gelegen". Der baden-württembergische Umweltminister Ulrich Müller (CDU) kritisierte dennoch, daß seine Behörde von dem Vorfall, der sich an einem Sonntag ereignet hatte, erst am darauffolgenden Montagmorgen unterrichtet worden war.