März 2004

040310

ENERGIE-CHRONIK


Wiedereinstieg von RWE bei der Steag erwartet

Der RAG-Konzern hat seine vor einem Jahr beschlossene strategische Neuausrichtung (030403) insoweit geändert, als er das inländische Energiegeschäft nun doch nicht verkaufen, sondern im Gegenteil ausbauen will. Presseberichten zufolge billigte der Aufsichtsrat am 4. März die entsprechenden Vorschläge des Vorstandsvorsitzenden Werner Müller. (FAZ, 6.3.; FTD, 8.3.; Handelsblatt, 8.3.)

Die Steag wird demnach lediglich den Spezialmaschinenbau und ihre ausländischen Kraftwerke verkaufen, die er derzeit in Kolumbien und der Türkei betreibt (040210). Die RAG Saarberg kommt ebenfalls von der Verkaufsliste und wird wahrscheinlich auf die Steag verschmolzen. Dadurch entstünde ein Stromkonzern mit regionalem Gasgeschäft, der rund acht Prozent der öffentlichen Stromversorgung abdeckt.

Um den Erwerb der Degussa dennoch finanzieren zu können, will der RAG-Konzern eine Minderheitsbeteiligung an dem neuen Energiekonzern verkaufen. Als Investor scheint bereits der RWE-Konzern festzustehen, der erst vor kurzem - ebenso wie E.ON - seine Beteiligung an der Steag abgegeben hat (011207). Als Großaktionäre der RAG verfügen beide Konzerne aber nach wie vor über maßgeblichen Einfluß bei der Steag (RWE 30 Prozent, E.ON 40 Prozent). Neben RWE sollen auch Gaz de France und Electrabel am Einstieg bei der neuen Steag interessiert sein.