E.ON verkauft Stinnes und nominiert Bernotat als neuen Vorstandsvorsitzenden

Der E.ON-Konzern setzt die Konzentration auf das Kerngeschäft mit Energie (020114) mit dem Verkauf der Stinnes AG fort. Anfang Juli vereinbarte er mit der Deutschen Bahn AG, daß diese allen Stinnes-Aktionären ein Übernahmeangebot zu 32,75 Euro je Aktie unterbreiten wird. In diesem Rahmen wird die E.ON AG ihre Stinnes-Beteiligung von 65,4 Prozent für rund 1,6 Milliarden Euro vollständig an die DB abgeben.

Die Stinnes AG zählt mit über 12 Milliarden Euro Umsatz und knapp 43.000 Mitarbeitern an mehr als 1.300 Standorten in aller Welt zur Spitzengruppe international bedeutender Transportdienstleister. Ihr wichtigster Teil ist die Logistik-Tochter Schenker, die drei Viertel der Mitarbeiter beschäftigt und etwa die Hälfte des Umsatzes erbringt. Schenker gehörte bereits einmal der Bahn und wurde vor elf Jahren vom damaligen DB-Chef Heinz Dürr für rund 400 Millionen Euro an Stinnes verkauft.

Der bisherige Stinnes-Vorstandsvorsitzende Wulf Bernotat (53) soll neuer E.ON-Chef werden. Über einen entsprechenden Vorschlag des Präsidiums wird der Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung am 3. September beschließen. Bernotat soll zum 1. Mai 2003 die Nachfolge von Ulrich Hartmann (63) und Wilhelm Simson (63) antreten, die seit der Fusion von Veba und Viag zur E.ON AG gemeinsam die Funktion des Vorstandsvorsitzenden ausüben (000306).