Oktober 2001 |
011010 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der RWE-Konzern will seine ostdeutschen Regionaltöchter Envia (Chemnitz) und Meag (Halle) bis Mitte 2002 zusammenlegen. Außerdem sollen die Stadtwerke Leipzig in den Zusammenschluß einbezogen werden. Dies bestätigten RWE-Chef Dietmahr Kuhnt und Meag-Vorstandsvorsitzender Norbert Wehner in getrennten Gesprächen gegenüber Journalisten (Berliner Zeitung, 27.9.; FAZ, 17.10.).
Ein Zusammenschluß der beiden Regionalversorger ist seit 1999 im Gespräch, als sich die Fusion der damaligen Mütter RWE Energie (Envia) und VEW Energie (Meag) unter dem Dach des RWE-Konzerns abzeichnete (991118). Die Neuordnung der ostdeutschen Stromlandschaft stellte zwischendurch das weitere Verbleiben der Envia beim RWE-Konzern und damit die Fusionspläne in Frage (000603 u. 010506). Aufgrund des mit den Kartellbehörden vereinbarten Kompromisses sind Envia und Meag bis Ende 2007 zur Abnahme von Veag-Strom verpflichtet (001201).
Die Meag ist an den Stadtwerken Leipzig bereits mit 40 Prozent beteiligt (980711). Daneben verfügt sie über ein Dutzend weiterer Beteiligungen an kommunalen Stromversorgern. Im vergangenen Jahr scheiterte sie jedoch beim Versuch, die Stadtwerke Halle zu übernehmen und in den geplanten Verbund einzubringen.
Die Stadt Leipzig hat die Konsequenzen einer Fusion mit Envia und Meag von der Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG untersuchen lassen. Der Stadtrat will sich am 14. November mit diesem Papier befassen.
Der Regionalversorger Elektromark AG will Anfang nächsten Jahres die Stadtwerke Hagen AG ganz übernehmen. Nach dem Rat der Stadt Hagen billigte am 29. Oktober auch der Aufsichtsrat der Elektromark AG das Vorhaben. Der in Hagen ansässige Regionalversorger ist bisher mit 40 Prozent an den Stadtwerken beteiligt. Er befindet sich überwiegend in kommunaler Hand. Zwanzig Prozent der Aktien besitzt der RWE-Konzern.