August 2001

010804

ENERGIE-CHRONIK


EU-Kommission genehmigt Übernahme von Montedison

Die Europäische Kommission genehmigte am 28. August die Übernahme des italienischen Mischkonzerns Montedison durch die Italenergia-Gruppe unter Führung des Fiat-Konzerns (siehe EU-Pressemitteilung). Sie behielt sich indessen vor, diese Entscheidung zu revidieren, falls die französische EDF "de jure oder de facto" die Kontrolle über Montedison erlangen sollte.

Die EDF ist mit 18 Prozent an der Italenergia beteiligt, die sie gemeinsam mit Fiat und drei Banken zum Zweck der Übernahme von Montedison gegründet hatte (010709). Sie hat sich aber mit den Partnern darauf verständigt, ihre Stimmrechte auf zwei Prozent zu begrenzen. Revisionsbedarf sieht die Kommission auch, falls der Erlaß der italienischen Regierung vom 25. Mai 2001, der als Abwehrmaßnahme gegen die EDF die Stimmrechte etablierter Gas- und Elektrizitätsunternehmen anderer EU-Staaten begrenzt (010511), mit dem Gemeinschaftsrecht für unvereinbar erklärt werden sollte. Denn dies könne ebenfalls eine Änderung der Eigentumsverhältnisse bei Italenergia zur Folge haben.

Unter den gegenwärtigen Umständen sieht die Kommission keine negativen Auswirkungen der Übernahme auf den italienischen Elektrizitätsmarkt: Montedison sei zwar Italiens zweitgrößtes Stromunternehmen, habe aber im Vergleich zur führenden Enel eine eher bescheidene Position inne. Der Fiat-Konzern sei über seine Tochter Fiat Energia bisher nur in geringem Umfang auf dem Sektor der Stromerzeugung tätig, wobei er einen Teil der Erzeugung selber verbrauche. Da die EDF derzeit keine Kontrolle über die Italenergie ausübe, habe die Kommission auch davon absehen können, deren Position als wichtigster ausländischer Stromlieferant für Italien zu berücksichtigen.

Keine Einwände gegen RWE-Einstieg bei österreichischem Landesversorger

Am 3. August genehmigte die EU-Kommission die 49prozentige Beteiligung von RWE plus an der Kärntner Energieholding Beteiligungs GmbH, die ihrerseits den österreichischen Landesversorger KELAG kontrolliert (010510). Wie es in der EU-Pressemitteilung hieß, verfolgen die beteiligten Unternehmen nur begrenzte Aktivitäten auf dem österreichischen Strommarkt und anderen Märkten. Es gebe deshalb keine wettbewerblichen Bedenken gegen den Zusammenschluß.