Januar 2001

010102

ENERGIE-CHRONIK


Gaswirtschaft unterstützt Energieeinsparverordnung - VDEW hält Entwurf für rechtswidrig

Im Gegensatz zur Stromwirtschaft unterstützt die Gaswirtschaft den umstrittenen Gesetzentwurf für eine Energieeinsparverordnung (001009). Wie der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) am 10.1. erklärte, ist es für diese Branche von grundlegender Bedeutung, dass nicht der Endenergieverbrauch, sondern der Primärenergieverbrauch als Maßstab herangezogen wird. Ferner bestehe sie auf der "Gleichbehandlung von Wärmeschutz- und Anlagentechnik".

Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) lehnt den Gesetzentwurf dagegen weiterhin ab, weil er weder eine Einsparung beim Energieverbrauch noch eine Minderung von Treibhausgasen bewirke, stattdessen aber die Verdrängung von Strom aus dem Wärmemarkt zur Folge habe. Dem VDEW liegt außerdem ein Rechtsgutachten vor, wonach die Anbindung des zulässigen Energieverbrauchs an den Primärenergieaufwand eindeutig die Ermächtigungsgrundlage des Energieeinsparungsgesetzes von 1976 überschreitet (Handelsblatt, 9.1.).

Auch der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) lehnt den Gesetzentwurf ab. Bei einer Verbändeanhörung am 9.1. in Bonn kritisierte die Fertigbaubranche vor allem, daß es künftig keine direkten Anforderungen mehr an das Wärmedämmniveau von Bauteilen geben solle. Dies würde einem Freibrief für den Bau von schlecht gedämmten Häusern gleichkommen (FAZ, 10.1.).