Januar 2000

000113

ENERGIE-CHRONIK


Chef des Billigstrom-Anbieters Vossnet steht erneut wegen Betrugs vor Gericht

Gegen den unter Betrugsverdacht geratenen Billigstrom-Anbieter Vossnet (991211) wird nun auch wegen Insolvenzverschleppung ermittelt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war das Unternehmen schon Anfang vorigen Jahres überschuldet. Die Firma hatte von insgesamt 27 000 Strom-Interessenten eine Abschlussgebühr von jeweils 60 Mark kassiert, ohne tatsächlich in der Lage zu sein, die versprochene Belieferung durchzuführen. Sie besaß auch nicht die erforderliche Genehmigung für den Stromhandel. Der faktische Geschäftsführer Peter Schwarze, der bereits wegen Betrugs vorbestraft ist, muss sich derzeit vor dem Osnabrücker Landgericht mit neun anderen Personen wegen "bandenmäßigen Betrugs" verantworten. Die Angeklagten sollen allerlei Gerätschaften "vom Föhn bis zum Bagger" für 1,7 Millionen Mark bestellt und nach Osteuropa verkauft haben, ohne sie zu bezahlen (Hann. Allgemeine, 21.1.; FR, 22.1.).

Wie der zuständige Bremer Staatsanwalt Christian Baumgarte gegenüber dem Newsletter Stromtarife.de (20.1.) erklärte, sind die von Kunden an Vossnet geleisteten Abschlussgebühren sichergestellt. Aufgrund von Rückbuchungen seien momentan noch etwa eine Million Mark auf dem Konto vorhanden.