Dezember 1999

991211

ENERGIE-CHRONIK


Staatsanwaltschaft hegt Betrugsverdacht gegen den Billigstrom-Anbieter Vossnet

Polizisten und Beamte der Bremer Staatsanwaltschaft durchsuchten am 9.12. die Geschäftsräume des Internet-Providers Vossnet, der neuerdings auch als Billigstrom-Anbieter auftritt (991010). Die Staatsanwaltschaft hegt den Verdacht, dass Vossnet zu den angebotenen günstigen Preisen gar nicht liefern kann und will, sondern es nur darauf angelegt hat, von den bisher 27 000 Interessenten die "Abschlußgebühr" von 60 Mark zu kassieren. Um Beweise für die Betrugsabsicht zu finden, durchsuchten die Ermittler auch die Privaträume des 38jährigen Geschäftsführers und des 45jährigen "faktischen Geschäftsführers" Peter Schwarze, der bereits wegen Betrugs vorbestraft sein soll (Hann. Allgemeine, 11.12.).

Vossnet wies den Betrugsverdacht zurück. Die Stromlieferverträge sähen eine Frist von bis zu einem halben Jahr vor. Lieferverpflichtungen entstünden deshalb erst im Februar und März. Falls die Firma sie nicht erfüllen könne, werde sie die kassierten Gebühren "selbstverständlich" zurückzahlen. Künftig wolle man die 60 Mark erst bei Aufnahme der Stromlieferung verlangen.