| PresseBLICK-Rezensionen | Kernenergie |
Es war kein gutes Omen, als der sogenannten Ueberhorst-Kommission, die ursprünglich einen neuen Energiekonsens finden sollte, die erforderlichen Mittel verweigert wurden. Auch die Gespräche zwischen Parteien und gesellschaftlichen Gruppierungen, die im März 1993 begannen, standen von Anfang an unter keinem sonderlich guten Stern. Dem überraschenden Vorstoß des niedersächsischen Ministerpräsidenten Schröder blieb am Ende ebenfalls der Erfolg versagt. Die Schröder-Initiative ist in dem vorliegenden Buch noch nicht enthalten, da das Umwelt-Forum in Frankfurt, dessen Beiträge es wiedergibt, bereits im Februar 1993 stattfand. Ansonsten findet der interessierte Leser hier aber die Standpunkte der Beteiligten in aller Ausführlichkeit, von den einführenden Worten Reinhard Ueberhorsts über die Stellungnahmen von Politikern, Energiewirtschaftlern und Umweltschützern bis zu wichtigen Materialien wie dem bekannten Brief, den Friedhelm Gieske und Klaus Piltz Ende 1992 an den Bundeskanzler richteten. Dieser Sammelband ist deshalb eine interessante Lektüre für alle, die sich eingehender mit Fronten, Verlauf, Scheitern und - wer weiß? - einer möglichen Fortsetzung der Energiekonsensgespräche befassen wollen.
(PB 12/93/*leu)