2. November 1982: Auf einer Gefällstrecke
bei Karlsruhe versagen einem US-amerikanischen Raketentransporter die Bremsen,
worauf er in den Ort Waldprechtsweier rast, mehrere Autos zerquetscht und
einen Autofahrer tötet. Vor der Bergung der Wrackteile wird der ganze
Ort evakuiert, weil man befürchtet, daß die Rakete explodieren
könnte. Auf ansonsten menschenleeren Straßen patrouilliert die
Polizei. Nach stundenlangen Aufräumarbeiten verläßt am
Nachmittag des 3.11.82 ein US-Konvoi mit den Wracks von Militärfahrzeugen
und Raketenteilen den Ort.
Das Unglück verstärkt die Ängste
vor der "Nachrüstung" mit Raketen des Typs Pershing 2, denn bei der
Rakete handelt es sich um den Vorläufertyp Pershing 1a, der ebenfalls
als atomare Trägerwaffe konzipiert ist, die Sprengköpfe aber
nur bis zu 750 Kilometer weit befördern kann.
Die Foto-Montage zeigt links den evakuierten Ort
Waldprechtsweier mit der Spitze des Militärkonvois, der die Wrackteile
abtransportiert. Deutlich ist auf einem der Fahrzeuge der Container für
den atomaren Raketen-Sprengkopf zu sehen. Daneben ein beschädigtes
Haus, an dem der Raketentransporter vorbeigeschrammt war. Rechts zwei Aufnahmen
von einer Protestdemonstration, an der sich drei Tage später im benachbarten
Ettlingen rund tausend Menschen beteiligen. Schon am Vortag fand aus demselben
Anlaß in Karlsruhe eine Kundgebung mit rund 2000 Teilnehmern statt.
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