Dezember 1999 |
991222 |
ENERGIE-CHRONIK |
Das Orkantief "Lothar" verursachte am zweiten Weihnachtsfeiertag auch bei deutschen Netzbetreibern Millionenschäden und führte vereinzelt zu länger anhaltenden Stromausfällen. Besonders in Süddeutschland knickten Leitungsmasten oder Dachständer um, rissen Leiterseile oder wurden von umstürzenden Bäumen zu Boden gedrückt.
Wesentlich härter getroffen wurde Frankreich, über das "Lothar" in der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag hinwegzog und das am 27.12. erneut von einem Orkan heimgesucht wurde. Nach Angaben der Electricité de France (EDF) waren trotz der sofort einsetzenden Reparaturarbeiten bis zu 3,4 Millionen Menschen ohne Strom. Auch zu Beginn des neuen Jahrs war die Stromversorgung vielfach noch nicht wieder hergestellt. Die Leistung der französischen Kraftwerke ging wegen der Sturmschäden um bis zu 6000 Megawatt zurück. Zwei Kraftwerke mussten vorübergehend vom Netz genommen werden.
Zur Behebung der Orkanschäden bat die EDF ausländische Stromversorger um Beistand. Die Nachbarschaftshilfe der deutschen Energieversorger wurde von der Energie Baden-Württemberg (EnBW) koordiniert. Sie konzentrierte sich auf Reparaturmaßnahmen im Elsaß und in der Champagne.