August 1999 |
990822 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Rat der Europäischen Union hat eine "Empfehlung zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern" im Bereich von 0 Hertz bis 300 Gigahertz vorgelegt. Je nach Art des Frequenzbereichs und der damit verbundenen biologischen Wirkungsmöglichkeiten der elektromagnetischen Felder werden Basisgrenzwerte für magnetische Flußdichten (mT), Stromdichten (mA/m2), SAR-Werte (W/kg) oder Leistungsdichten (W/m2) angegeben. Für den Bereich von 4 bis 1000 Hertz, in den die 50-Hertz-Felder der Stromversorgung fallen, gilt ein Basisgrenzwert von 2 mA/m2 Stromdichte. Er stimmt überein mit den Empfehlungen der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) und entspricht den Grenzwerten für die elektrische Feldstärke (5 kV/m) und die magnetische Flußdichte (100 µT), wie sie in der 26. Bundes-Immissionsschutzverordnung bereits verbindlich festgelegt wurden (961123).
Der amerikanische Wissenschaftler Robert Liburdy arbeitete mit gefälschten und erfundenen Daten, als er angeblich entdeckte, daß magnetische Felder den Kalzium-Umsatz an den Oberflächen von Körperzellen verändern. Dies teilte das US-Gesundheitsministerium mit, nachdem es die Studie überprüft hatte, für die Liburdy sechs Millionen Mark an öffentlichen Geldern bekommen hatte. Liburdys angebliche Entdeckung wurde in der Literatur über elektromagnetische Felder bisher als Hinweis dafür zitiert, daß Magnetfelder der Stromversorgung eine krebspromovierende Wirkung haben könnten (Wirtschaftswoche, 18.9.).