März 1999 |
990326 |
ENERGIE-CHRONIK |
Zum zweitenmal innerhalb von sechs Wochen brach Anfang März bei einer Windkraftanlage des Typs E - 40 der Firma Enercon der 25 Tonnen schwere Generatorkopf mit dem Rotor ab und stürzte 65 Meter tief zu Boden. Beide Unfälle ereigneten sich in Windparks im hessischen Vogelsbergkreis. Die Kreisbehörden verfügten daraufhin die Stillegung von 17 weiteren baugleichen Anlagen, bis die Firma den Metallring erneuert hatte, der den Generatorkopf mit dem Generatorgehäuse verbindet. Auch an anderen Standorten werden die Anlagen des Typs E - 40 überprüft (FR, 3.3.; Gießener Allgemeine, 17.3.).
Europaweit gibt es derzeit rund 1600 Anlagen vom Typ E-40, die wegen ihrer innovativen Technik den typischen großen Generatorkopf aufweisen: Das sonst übliche Getriebe zwischen Rotor und Generator entfällt bei dieser Technik, weil der 500-kW-Generator dank seines Durchmessers von fast fünf Metern direkt vom Rotor angetrieben werden kann. Neu ist auch die Verwendung eines Synchrongenerators: Er speist die erzeugte Spannung über einen Gleichstromzwischenkreis und Frequenzumrichtung ins Netz ein und vermeidet so die üblichen Nachteile von netzgekoppelten Synchrongeneratoren.
Bei anderen Windkraftanlagen-Typen gibt
es ebenfalls technische Probleme. So wurden in zwei Windparks
im Emsland alle 32 Anlagen des dänischen Herstellers Micon
aus Sicherheitsgründen vorläufig stillgelegt, nachdem
orkanartige Winde den Rotor einer 1,5 MW-Anlage abstürzen
ließen und Teile eines anderen Rotors durch die Gegend wirbelten.
Das Deutsche Windenergie-Institut (DEWI) in Wilhelmshaven sprach
von einer "bisher einmaligen und ungewöhnlichen Häufung"
von Zwischenfällen (Nordwest-Zeitung, 11.3.).