Februar 1999

990206

ENERGIE-CHRONIK


Müller irritiert mit "Denkbarkeit" eines möglichen Wiedereinstiegs in Kernenergie

Für koalitionsinterne Irritationen sorgte Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) durch ein Interview, das er dem Handelsblatt (1.2.) zum Ausstieg aus der Kernenergie gab. Auf die abschließende Frage, ob man in ferner Zukunft nicht doch wieder Kernkraftwerke brauche, hatte Müller lakonisch geantwortet: "Ich halte das für denkbar." Sprecher der Grünen warfen ihm darauf vor, "nicht auf der Höhe der Zeit zu sein". Ihre Partei werde jedenfalls dafür sorgen, daß der Ausstieg "unumkehrbar" werde. Die Opposition wertete Müllers Äußerung als den Versuch, sich aus der "babylonischen Gefangenschaft" der Grünen zu befreien (Berliner Zeitung, 2.2.).