Oktober 1998

981016

ENERGIE-CHRONIK


Bremen will fünf Kraftwerke stillegen

Die Stadtwerke Bremen wollen fünf ihrer insgesamt acht Kraftwerke vom Netz nehmen, weil sie unter den neuen Bedingungen des Energiemarktes nicht mehr rentabel sind. Wie der Vorstand der Stadtwerke am 7.10. mitteilte, sind die Stillegungen im Zeitraum von 2000 bis 2005 vorgesehen. Der Anteil der Eigenerzeugung würde dadurch von derzeit 90 Prozent auf 60 Prozent sinken. Mit der Stillegung gehen 400 Arbeitsplätze verloren. Grüne und Gewerkschafter kritisieren das Vorhaben. Der Vertreter der belgischen Tractebel im Aufsichtsrat, Rolf Godesar, äußerte die Befürchtung, daß die Stadtwerke dadurch zu einem "Stromverteilungsunternehmen der PreussenElektra" würden. Die Bremer Stadtwerke befinden sich seit ihrem Teilverkauf (950712) nur noch zu 50,1 % in städtischem Besitz. Die restlichen Anteile halten PreussenElektra mit 24,9 % sowie Ruhrgas und Tractebel mit jeweils 12,5 % (Weser-Kurier, 8.10. u. 18.10.; taz, 26.10.).