September 1998

980916

ENERGIE-CHRONIK


Siemens hat Probleme mit Gasturbinen und beim neuen Schwel-Brenn-Verfahren

Die Siemens AG hat in der Sparte Energieerzeugung (KWU) Probleme: Wie die Frankfurter Allgemeine (4.9.) berichtet, können anscheinend massive Verluste im konventionellen Kraftwerksbereich nicht mehr durch Erträge im Kernenergiegeschäft ausgeglichen werden. Getrübt werde das Geschäftsergebnis ferner durch technische Schwierigkeiten mit einer neuen Generation von Gasturbinen und durch die Probleme mit der Fürther Versuchsanlage für ein neuartiges Schwel-Brenn-Verfahren zur Abfallentsorgung: Beim Probebetrieb wurde vor kurzem eine Dichtung der Schweltrommel zerstört und Gas freigesetzt, was Proteste der Anwohner und ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung zur Folge hatte.

Nach dem inzwischen vollzogenen Erwerb des nichtnuklearen Kraftwerksgeschäfts von Westinghouse (980823) will der Siemens-Konzern den Bereich KWU, der zur Zeit ohne die 7500 Westinghouse-Beschäftigten 20 000 Mitarbeiter zählt, grundlegend neu organisieren. KWU-Leiter Adolf Hüttl kündigte an, "daß kein Standort unverändert bleibt" (FR, 4.9.).

Laut Spiegel (28.9.) ist neben der Halbleitersparte auch der Schienenverkehrsbereich stark defizitär. Der Siemens-Konzerngewinn, der 1996/97 noch 2,6 Mrd. DM betrug, werde deshalb um bis zu 1,5 Mrd. DM geringer ausfallen.