August 1998 |
980806 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Umweltorganisation Greenpeace will mit einer "Aktion Stromwechsel" möglichst viele Bürger bewegen, ihren Strombedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Auf "Mitmach-Postkarten" sollen die Verbraucher schriftlich ihre Absicht bekunden, nur noch "sauberen Strom" zu beziehen und ihrem bisherigen Stromversorger zu kündigen. Den Stromversorgern wirft die Organisation vor, den Wunsch der Verbraucher nach "sauberer Energie" durch überhöhte Gebühren für die Durchleitung zu blockieren. Die "grünen Tarife", die etliche Stromversorger ihren Kunden bereits jetzt zur Förderung der erneuerbaren Energien anbieten, finden bei Greenpeace ebenfalls keine Gnade. Wie die Organisation am 17.8. in Hamburg ankündigte, will sie entweder selber eine Gesellschaft zur Stromversorgung mittels erneuerbarer Energien gründen oder sich mit einem Partner zusammentun (FAZ, 18.8.; SZ, 19.8.).
Am 27.8. demonstrierten Greenpeace-Mitglieder
in Stuttgart vor dem Finanzministerium, um der "Aktion Stromwechsel"
Aufmerksamkeit zu verschaffen. Sie warfen der Energie Baden-Württemberg
(EnBW) vor, mit überhöhten Entgelten die Durchleitung
von Solarstrom zu blockieren. Finanzminister Gerhard Mayer-Vorfelder
(CDU) ist Mitglied im Aufsichtsrat der EnBW (Stuttgarter Zeitung,
28.8.).