Juni 1998

980607

ENERGIE-CHRONIK


Stadtwerke Hannover fühlen sich bei Stromlieferung für Expo 2000 übergangen

Die Hannoveraner Expo-Gesellschaft hat kurz nach Inkrafttreten des neuen Energierechts die Stromlieferung für die Weltausstellung des Jahres 2000 international ausgeschrieben. Die Hannoveraner Stadtwerke zeigten sich überrascht und verärgert über diese Entscheidung, da sie aufgrund der Rechtslage zur Sicherstellung der Stromversorgung der Expo verpflichtet waren und mit Blick auf das Ereignis bereits rund hundert Millionen Mark in Leitungen und Infrastruktur investiert haben. Stadtwerke-Chef Frank Deppe warf der Expo-Gesellschaft vor, mit der Ausschreibung gegen schriftliche Vereinbarungen verstoßen zu haben und kündigte eine juristische Überprüfung des Vorgangs an. Die Expo-Gesellschaft erklärte demgegenüber, daß dem kommunalen Versorger keine verbindliche Zusage für die Belieferung der Expo gegeben worden sei. Sie sei verpflichtet, den Auftrag auszuschreiben: Bei einem entsprechend günstigen Angebot würden die Stadtwerke den Auftrag bekommen; andernfalls müßten sie sich mit den Durchleitungsgebühren begnügen (Neue Presse, 6.6.).