März 1998

980309

ENERGIE-CHRONIK


"Baltischer Ring" um die Ostsee soll Ost-West-Stromhandel fördern

Vier Energieversorger aus Deutschland (PreussenElektra), Schweden (Vattenfall), Dänemark (SK Power) und Finnland (Imatran Voima) haben der Europäischen Kommission am 12.3. eine Studie über den "Baltischen Ring" vorgelegt, der die Anrainer der Ostsee besser verbinden und den Ost-West-Stromhandel fördern soll. Die Studie schlägt den Bau einer Stromleitung zwischen Polen und Litauen unter Einbeziehung der Region von Königsberg vor, um bereits bestehende Teile des geplanten Rings zu ergänzen. Der Stromaustausch zwischen den unterschiedlichen Verbundsystemen UCPTE/CENTREL, NORDEL und IPS/UPS erfolgt dabei über Gleichstrom-Kupplungen. Die Verwirklichung des Projekts erfordere keine neuen Kraftwerkskapazitäten, doch bestehe hoher Investitionsbedarf für eine umweltfreundlichere und effizientere Stromproduktion der Kraftwerke in den östlichen Ländern. Die Studie wurde aus Mitteln des EU-Programms "Transeuropäische Netze" mit etwa sechs Millionen Mark finanziert (FAZ, 2.3.).

EU untersucht mögliche Verknüpfungspunkte mit dem osteuropäischen Verbundnetz

Ein Konsortium unter Führung der Electricité de France, dem auch Firmen aus Deutschland (RWE Energie), Belgien (Tractebel), Finnland (Imatran Voima) und Tschechien (CEZ) angehören, will mögliche Verbindungen zwischen dem westeuropäischen Verbundnetz und dem Netz der GUS-Staaten untersuchen. Im einzelnen soll nach Verknüpfungspunkten in Rußland, der Ukraine, Weißrußland, und Moldavien gesucht werden. Die Studie kostet knapp zwei Millionen Mark. Sie wird aus dem TACIS-Programm der Europäischen Union zur Unterstützung der osteuropäischen Länder finanziert, in dessen Etat zehn Prozent für Energie und 19 Prozent für die Erhöhung der nuklearen Sicherheit vorgesehen sind (VWD, 26.2.).