September 1997

970914

ENERGIE-CHRONIK


Greenpeace erhebt neue Vorwürfe gegen die Betreiber von La Hague

Die Umweltorganisation Greenpeace erhob neue Vorwürfe gegen die französische Wiederaufarbeitungsanlage La Hague: Durch das Abflußrohr der Anlage seien bei Reinigungsarbeiten Feststoffe ins Meer gelangt, deren Radioaktivität noch höher sei als die der Wasser- und Bodenproben, die Greenpeace-Taucher im Juni an dieser Stelle entnommen hatten (siehe 970617). Außerdem seien in 250 Meter Entfernung von einem öffentlichen Strand drei Fässer mit nuklearen Abfällen im Meer gefunden worden. Die Betreiberfirma Cogema räumte ein, daß bei der Entfernung von Kesselstein etwa 50 Kilogramm der Ablagerungen ins Meer gelangt waren, die man aber inzwischen abgesaugt habe und die keine Auswirkungen auf Sicherheit und Umwelt gehabt hätten. Die Fässer enthielten lediglich Geräte, die zur Reinigung des Abflußrohrs gedient hätten. Die französische Umweltministerin Dominique Voynet (Grüne) warf der staatlichen Betreiberfirma ebenfalls vor, bei den Reinigungsarbeiten geschlampt zu haben (FR, 16.9. u. 19.9.; SZ, 19.9.).

Vorstoß gegen radioaktive Einleitungen in Nordsee

Auf einer mehrtägigen Konferenz der Anrainerstaaten des Nordostatlantiks haben sich Irland, Island, Dänemark, Norwegen und Belgien dafür eingesetzt, die Einleitung radioaktiver Abwässer aus den Wiederaufarbeitungsanlagen von La Hague, Sellafield und Dounray in die Nordsee zu verringern und schließlich zu beenden. Die neue britische Labour-Regierung zeigte Entgegenkommen in dieser Frage (DPA, 2.9.).