Februar 1997 |
970214 |
ENERGIE-CHRONIK |
In Schweden hat sich die sozialdemokratische Minderheitsregierung am 3.2. mit dem bäuerlichen Zentrum und der Linkspartei darauf geeinigt, mit dem Ausstieg aus der Kernenergie zu beginnen: Bis zur Reichstagswahl im Herbst 1998 soll einer der beiden Blöcke des Kernkraftwerks Barsebaeck und bis zum Jahr 2001 auch der zweite stillgelegt werden. Das Kernkraftwerk befindet sich in Südschweden etwa 40 Kilometer östlich von Kopenhagen. Seine Abschaltung wird von Dänemark seit langem gefordert. Einen Zeitplan für die Stillegung von weiteren der übrigen zehn Reaktorblöcke gibt es bisher nicht. Der Kapazitätsverlust soll durch Stromimporte sowie durch Kohle- und Gasverstromung ausgeglichen werden. Der Betreiber von Barsebaeck, Sydkraft, hat den Plan als unrealistisch bezeichnet und Schadenersatzansprüche angekündigt. Schweden bezieht derzeit rund 50 Prozent seines Strombedarfs aus Kernkraftwerken und etwa 42 Prozent aus Wasserkraftwerken (Handelsblatt, 4.2. u. 6.2.; SZ, 4.2.; FAZ, 4.2.).