September 1996 |
960921 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die beabsichtigte Verlagerung von
plutoniumhaltigen Brennelementen aus dem Hanauer Bunker der Firma
Siemens ins Zwischenlager Ahaus stößt auf Widerstand.
In einer Aktuellen Stunde des Düsseldorfer Landtags waren
sich Regierungsparteien und CDU-Opposition darüber einig,
daß die Brennstäbe, die ursprünglich für
den "Schnellen Brüter" in Kalkar bestimmt waren,
nicht in Ahaus eingelagert werden sollen. Wirtschaftsminister
Wolfgang Clement äußerte die Befürchtung, daß
andernfalls Ahaus neben Gorleben zum zweiten "Kampfort"
der Kernkraftgegner werde. Zuvor hatte sich bereits der Stadtrat
von Ahaus gegen die Aufnahme der Brennstäbe ausgesprochen
(FR, 5.9.; SZ, 5.9.).
Widerstände gibt es auch gegen eine geplante Erweiterung
des Zwischenlagers Ahaus. Die Kapazität des Zwischenlagers
soll von 1500 auf 4200 Tonnen erhöht werden. Innerhalb der
Auslegungsfrist gingen rund 2200 Einwendungen ein, die jetzt im
Rahmen einer viertägigen Anhörung erörtert wurden.
Das Bundesamt für Strahlenschutz wird nun als Genehmigungsbehörde
eine Entscheidung treffen (Welt, 12.9.).