September 1996 |
960917 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im 1986 zerstörten Reaktor 4 des ukrainischen Kernkraftwerks Tschernobyl wurden im September zeitweilig erhöhte Neutronenemissionen gemessen. Die Ursache war anscheinend Regenwasser, das in den brüchig gewordenen "Sarkophag" einsickerte. In der Umgebung des Reaktors wurde keine erhöhte Radioaktivität festgestellt. Nach Ansicht von Experten ist das eindringende Wasser ein neuer Hinweis auf die noch immer ungelöste Frage der Sicherheit des "Sarkophags". Es habe jedoch nicht die Gefahr einer erneuten Kettenreaktion bestanden, wie dies verschiedentlich in Presseberichten dargestellt wurde. So erschreckte die Bild-Zeitung (18.9.) ihre Leser mit der Schlagzeile: "Atom-Alarm - Tschernobyl kocht wieder" (FR, 19.9.; taz, 20.9.).