Mai 1996 |
960504 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der RWE-Konzern will seine 25prozentige
Beteiligung an der Isarwerke GmbH gegen die 50-Prozent-Beteiligung
des Bayernwerks an der Thyssengas GmbH tauschen. Das Bayernwerk
würde damit seine 19prozentige Beteiligung an dieser Holding,
der die Isar-Amperwerke gehören, auf zunächst 44 Prozent
ausdehnen. Bei Banken sind weitere maßgebliche Beteiligungen
von 32 Prozent "geparkt". Falls das Bundeskartellamt
sowohl dem vereinbarten Tausch als auch dem Erwerb der Banken-Beteiligungen
zustimmt, könnte das Bayernwerk seinen Besitz an der Holding
der Isar-Amperwerke auf 76 Prozent erhöhen. Den beiden bayerischen
Stromerzeugern würde so eine gemeinsame Kraftwerksplanung
mit ansehnlichen Synergieeffekten ermöglicht, während
sich RWE mit der Thyssengas-Beteiligung den Einstieg in das Gasgeschäft
sichern könnte (Handelsblatt, 13.5.; FAZ, 22.5.).
Nach Meinung der Süddeutschen Zeitung (22.5.) bedurfte es
für das Zustandekommen des Tauschgeschäfts zusätzlich
zu den genannten Vorteilen "des Drucks der Viag, die als
Muttergesellschaft des Bayernwerks das RWE als zusätzliche
Gegenleistung bei seinen Telekom-Aktivitäten ins Boot genommen
hat".