Januar 1996 |
960104 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Stromrechnung eines Musterhaushalts
mit drei Personen und einem monatlichen Stromverbrauch von 250
kWh betrug im Januar 1996 im Bundesdurchschnitt 81,00 Mark. Dies
ergab eine neue Erhebung der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke
(VDEW). Vom Gesamtbetrag entfallen etwa 60 Mark auf den Verbrauchspreis,
10,50 Mark auf den verbrauchsunabhängigen Grundbetrag und
der Rest auf die Mehrwertsteuer (VWD, 29.1.).
Im Vorjahresmonat war die Stromrechnung des Musterhaushalts noch
separat für alte und neue Bundesländer ermittelt worden.
Sie betrug 84,80 Mark im Westen und 80,00 Mark im Osten. Der jetzige
gesamtdeutsche Durchschnitt erklärt sich durch den Wegfall
des Kohlepfennigs, der den Strompreis im Westen bis Ende 1995
belastete. Er läßt sich aber nicht exakt in Beziehung
setzen zu den separat ermittelten Durchschnittskosten für
alte und neue Bundesländer im Vorjahr, was in der Berichterstattung
der Presse vielfach übersehen wurde.
Die Stuttgarter Zeitung (4.1.) bemerkte kritisch zu den Strompreissenkungen:
"Die Preise für den Normalbürger werden weniger
stark gesenkt, wie die für die Großverbraucher aus
der Industrie. ... Die sogenannte Strompreis-Prüfung der
Landesregierung leidet seit langem an unscharfen energie- und
verbraucherpolitischen Vorgaben, sowie an den immer undurchsichtiger
werdenden Kostenrechnungen der Stromkonzerne. Billiger Industriestrom
- in Ordnung. Aber dies darf nicht unkontrolliert und nur auf
Kosten der Haushalte und Kleinverbraucher passieren."