August 1995 |
950804 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Gewerkschaft Öffentliche
Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und der Verband kommunaler
Unternehmen (VKU) haben sich für die Erhaltung des Gebietsschutzes
bei der Energieversorgung ausgesprochen. "Die bewährte
pluralistische Struktur der Energieversorgung und die Arbeitsplätze
in der kommunalen Energiewirtschaft dürfen nicht gefährdet
werden", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung,
die der VKU-Präsident Manfred Rommel und der ÖTV-Vorsitzende
Herbert Mai am 29.8. nach einem Gespräch in Stuttgart abgaben.
Der rechtliche Ordnungsrahmen für die Versorgung mit Strom
und Gas müsse garantieren, daß die Energieversorgung
nicht nur sicher und preisgünstig, sondern auch sparsam,
ressourcenschonend und umweltfreundlich erfolgt. VKU und ÖTV
wendeten sich deshalb gegen eine "radikale Umgestaltung des
geltenden Ordnungsrahmens", wie sie das Bundeswirtschaftsministerium
und die EU-Kommission zur Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes
planen. Eine Energierechtsreform, die in erster Linie eine billige
Versorgung nur für wenige große Industrieunternehmen
bezwecke, würde den umfassenden Zielsetzungen von Energie-
und Umweltpolitik nicht gerecht.
VKU und ÖTV wollen künftig in energiepolitischen Sachfragen
enger kooperieren. Der VKU repräsentiert 880 kommunale Unternehmen
mit 130 000 Beschäftigten. Die Gewerkschaft ÖTV vertritt
in diesem Bereich rund 85 000 Mitglieder (Handelsblatt, 30.8.;
Stuttgarter Zeitung, 30.8.).